Nach den leckersten Plätzchen die jemals von uns in Oregon gebacken wurden, wird es nun Zeit einen Weihnachtsbaum zu klauen.
Wie man das am besten macht zeigen die Amerikaner sogar auf Schildern! Wir sind sprachlos. Na das bekommen wir hin. Wir fahren weit weit in den Wald wo uns keiner sehen kann. Wir glauben mehrfach den kleinen KIA Soul im Schlamm zu versenken. Aber wir wollen kein Risiko eingehen und versuchen so weit es geht in den Wald zu fahren. Plötzlich ruft Melanie: da ist ein schicker Baum.
Frank zögert nicht lange und legt los. Zum Glück hat er heute früh 60 schwer erschmeckbare Bananenplätzchen gegessen und damit genug Kraft. Doch er kann den Baum nicht absägen. Der Wald ist berüchtigt für die hier lebenden bluthungrigen Wölfe und tatsächlich nähert sich ein besonders fies aussehender Wolf.
Der Wolf flätscht die Zähne und knurrt dass der Wald wackelt. Franks Idee eine Socke Richtung Untier zu werfen, rettet uns wahrscheinlich das Leben. Wir fahren schnell noch weiter in den tiefen dunklen Wald.
An der nächsten Lichtung springen wir aus dem Auto und sprinten zwischen die Tannen. Alles muss jetzt schnell und leise von statten gehen. Zum Glück haben wir an unsere roten Tarnjacken gedacht. Leider gibt es doch ein Abstimmungsproblem: während Frank eher auf die handliche Variante steht...
Melanie macht sich über Franks Wahl lustig und meint, das selbst ihr Bauch größer wäre als dieser Zwergenbaum.
Was nun? Wir haben nicht viel Zeit. Wir könnten entdeckt werden oder noch schlimmer, der tollwütige Wolf kommt!
Wir einigen uns auf einen mittleren Baum. Melanie will ihn vor Panik gleich ganz aus dem Boden reißen.
Doch Frank bleibt ruhig und pumpt das Adrenalin zurück in die Füße. Zeit für einen guten Sägeschnitt muss sein. Die Frage ist nur in welcher Höhe?
Der Baum ist zu groß für unser Auto. Was nun? Frank denkt kurz nach. Na klar! Wir sind doch vorhin an einem Holzfällerlager vorbei gekommen. Dort können wir nachfragen, ob die uns den Sequoia kleiner schneiden können. Die Holzfäller sehen gefährlich aus. Einer ist sogar in einen gelben Regenmantel gehüllt und fragt ständig, was wir letzten Sommer getan haben.
Endlich ist der gewaltige Baum in unserem Kofferraum verstaut. Damit uns die Polizei nicht anhält, hängen wir unsere roten Jacken an den Baum. Wir haben definitiv Überlänge!
Die Mordwaffe entsorgen wir an einem Spendenplatz für Sägen. Nun aber schnell den ganzen Weg zurück in die Zivilisation, solange die Sonne noch zu sehen ist.
Wir kommen wieder an der Stelle vorbei, an welcher wir vorhin beinahe gefressen wurden. Der Wolf ist immer noch betäubt und Frank wagt sogar sich mit dem Untier fotografieren zu lassen.
Endlich zuhause haben wir nochmal Zeit die Jahresringe des Sequoias zu zählen. Schwer zu sehen bei dem Licht. Vermutlich 500. Melanie holt die handgearbeiteten Weihnachtssterne und Weihnachtsengel raus, die wir selbst bei Ebay bestellt haben.
Es ist vollbracht. Der vermutlich größte und schönste Weihnachtsbaum aller Zeiten steht nun in unserer Wohnung. Direkt neben der Elektroheizung. Mal sehen ob er morgen noch ein paar grüne Nadeln hat. Zur Not stellen wir ihn morgen eben in den Kamin.
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