Sonntag, 12. September 2010

Olympic National Park

Juchu! 3 Tage Urlaub + Wochenende! Also die perfekte Gelegenheit den gerade abgeholten Mietwagen einzusauen und uns mit Zelt und Schlafsack zum Olympic National Park nach Washington aufzumachen. Auf der Karte sieht man unsere Route.


Zuerst ging es westwaerts nach Astoria, an die Küste. Ein toller Name für eine nicht so tolle kleine Stadt an der Küste. Das einzige Highlight ist eine dann doch beeindruckende, riesige Brücke über die kilometerbreite Mündung des Colambia River von Oregon nach Washington.

Das Wetter ist in Küstennähe trotz der 30 Grad in Portland grau und kühl. Also lieber die HDR Bilder hochladen.

Die Astoria-Megler Bridge wurde 1966 gebaut und ist stolze 6,6km lang und an der höchsten Stelle 60m hoch. Frank müsste Melanie 32 mal auf die Schultern nehmen, damit sie sich mit nem Klimmzug (Shift Taste und Alt gedrückt halten) und anschließendem Handstand auf die Brücke schwingen könnte.

Das probieren wir lieber das nächste Mal und schummeln ein tolles HDR Bild auf der Washingtonseite zusammen.


Nachdem wir in Kalifornien erfolgreich den Mount Disappointment bestiegen haben (ist mittlerweile abgebrannt) klingt Cape Disappointment nach der logischen Fortsetzung unserer Erkundungstour.


Die besseren Zeltplätze am Meer sind leider schon weg, also wählen wir aus den verfügbaren Plätzen 95 und 96 die Nummer 95 und fahren zurück zum Campgroundhost um zu reservieren und zu bezahlen. Leider war ein Twillight-Groupie schneller und wir rutschen auf die 96 neben ein RV.


Eine gute Entscheidung, denn gerade als Frank den Mund aufreist um eine unverschämt große Portition Nudeln hineinzustopfen, springt Nachbars Aggregat an und weht uns fast die Mützen vom Kopf. Statt dem Knurren von Franks Magen vertreibt nun der Diesellaerm die nicht vorhandene Tierwelt. Diese raecht sich gegen 3 Uhr nachts. Frank begleitet seine hübsche, aber etwas inkontinente Frau tapfer zu dem gefuehlte 10 km entfernten Toilettehaeusschen und zertritt auf dem Rückweg beinahe ein, zwei Rehe, die sich rangeschlichen haben um Zweige zu knabbern und die Schadstoffrückstände von Nachbars Wiese zu vertilgen.


Unser Frühstück am Waikiki Beach! Müsli mit selbst gekauften Blaubeeren und Milch. Leichtes Meeresrauschen und strahlend grauer Himmel. Es ist kuschelig warm, mit steifen Fingern und zittrigen Händen löffeln wir unsere Suppe und treffen manchmal sogar das Ziel.


Die Kalorien trainiert Frank mühelos wieder runter und wirft zum Spaß ein paar, der von den Rehen abgenagten Bäume, an den schönsten Strand Washingtons.


Melanie findet ein paar Spuren am Strand und schaut mit ihren Knopfaugen etwas ängstlich zu ihrem Helden auf und fragt was das für ein Tier gewesen sei. Frank lächelt seinen Schatz vielsagend an. Es ist Zeit, sein durch jahrelange Karl-Mai-Buch-Studien grenzenloses Spurenleserwissen zum Einsatz zu bringen: "Na das war ein Pferd!". Melanie schaut nun vielsagend drein. Frank deutet diesen Blick unmissverständlich als grenzenlose Bewunderung und vermutet leichtes Spiel heute Abend im Zelt.


Der Strand ist so unglaublich schön! Kein Wunder das er völlig überlaufen ist - von uns beiden. Wir fragen die freundliche Fernbedienung aus der nahe gelegenen Hosentasche ob sie ein Bild von uns machen will.


Melanie lernt wieder viel von ihrem tapferen, klugen Mann: Als man vor Jahren diese wunderschöne Landschaft mit Bulldozern zusammenschob, hatten die Indianer nicht mehr genug Geld für Farbe und konnten alles nur mit grau anmalen. Zum Glück gibts das HDR und wir können den Tag noch retten.

Drei Pieptöne der Mikrowelle zeigen an das es gleich Abendbrot gibt. Melanie hat "etwas" im Tiefkühlfach gefunden. Wir wissen nicht genau was es ist, aber es schmeckt ganz gut. Die weiteren Geschichten zu den restlichen Bildern gibts also später...

...zum Nachtisch gabs Mellilone und einen romantischen Film: "Die vierte Art".

Melanie ist froh, weil sie sofort eine rettende Idee hatte, kurz nachdem Frank sich entschloss barfus am Strand umherzulaufen.


Nur mit den Kuscheltieren am Strand ist sie nicht sensibel genug umgegangen (ähnlich wie Heiko, der seinem Meerschweinchen vor lauter liebe beim drücken das Genick gebrochen hatte). [Hinweis der Redaktion: bei diesen Aufnahmen wurde keine Tiere gequält oder getötet.]


Achja, hier der Beweis, dass es wirklich einen Waikiki Beach in Washington gibt. Wie jeder vernünftige Campground in den USA gibt es auf dem Parkplatz eine Burger- und eine Pizzabude.

Melanie schwebt über die Wiese und sammelt ihrem Männl Kamillenblüten in amerikanischer Größe. Das ist nicht sehr einfach, weil es nur sehr wenige Kamillenblüten hier gibt.


einsame (amerikanische) Kamillenblüte auf der Weide.


Wir haben genug vom grauen Süden Washingtons und fahren weiter in den grauen Norden Washingtons. Die Städte wirken auf jeden Farbenblinden malerisch. Alle anderen suchen automatisch nach dem nächsten Liquor store.

Die nächste imposante Brücke überquert einen reißenden Fluss.

Ohne Sonnenbrille kann man kaum noch was sehen.

Wir machen eine kurze Pause am nächsten Strand. Wir sind uns zunächst unsicher ob wir mit unserem Kia auf den Strand fahren dürfen, denn dort steht ein Schild, dass man von Ende Mai bis zum Laborday die brütenden Vögel nicht stören darf. Tatsächlich entdecken wir zwei für Washingtoner Verhältnisse bunte Papageien bei der Vorbereitung zum Brüten.


Noch weiter nördlich nehmen wir eine Abkürzung und dürfen nur noch 25 mph fahren.

Es wird sehr nebelig, man kann kaum noch was sehen. Das ist nicht weiter schlimm - wir haben ein GPS.

Es gibt leckere Schokomuffins am Strand. Die Vorderräder stehen im Wasser, doch so weit können wir nicht gucken.

Zum Glück lässt sich ganz kurz die HDR-Sonne sehen.

Melanie's Gehirn verträgt so viel Licht nicht. Sie glaubt sie hat Goldtaler gefunden und will sie gegen Dollarscheine eintauschen. Ich versuche sie zu beruhigen und nach langem zureden sieht sie ein, dass sie die Goldtaler aufheben kann um sie als Einkaufswagenchips zu verwenden.

Frank versucht die eintretende Ebbe aufzuhalten.

Zurück auf den Asphalt und nochmal schnell nachlesen was wir alles haetten richtig machen müssen auf der Strandstrasse.


Wieder kommen wir durch ein graubuntes Städtchen und entschließen uns für heute lieber nicht am Strand zu übernachten sondern 2,50m ins Hinterland Richtung Olympic National Park zu fahren.


Sofort wird es heller und wir finden einen Zeltplatz direkt am Lake Quinault.

Dort genießen wir die Sonne auf einem schwimmenden Bootssteg.

Gleich neben unserem Zeltplatz liegt ein tolles Edelhotel mit noch edleren Leuten die im freien dinieren.

Melanie versucht Frank ins Wasser zu ziehen.

Vor dem Schlafen machen wir noch ne kleine Wanderung den Trail entlang am See und versuchen einen Weißkopfseeadler zu finden.

Die Wanderung ist doch länger als gedacht. Auf dem Rückweg verfärben sich schon die ersten Blätter.

Zurück am Bootsteg, aber leider keinen Adler gesehen.

In der Nähe des Edelschuppens wächst jede Menge Unkraut.

Wir kochen die gelben Regenwürmer und lassen es uns schmecken.

Die Schnecken rächen sich und fressen unseren Campingplatz Voucher.

Wir stehen früh auf und fahren weiter Richtung Nationalparkseingang. Die Sonne versucht noch erfolglos den Nebel zu vertreiben.

Wir klettern über ein paar Zäune und klauen ein paar Schafe zum Frühstück.

Endlich runter von den asphaltierten Straßen! Its just a f%&$ing rental car.

Wir sind drin. Das war ja einfach.

Keine Bären zu sehen, dafür endlich zwei Weißkopfseeadler.

Mit 2x Extender und etwas ausschneiden kann man einen sogar halbwegs erkennen. Wir schlachten die Schafe auf der Brücke und hoffen das der Adler nochmal näher ranfliegt. Leider mag der offensichtlich kein Schafsfleisch und haut in die falsche Richtung ab. Wir haben genug von so viel Sonne und machen uns wieder auf den Weg an die Küste.

zurück bei den armen Indianern.

An der Küste ist es wieder recht frisch, obwohl ein paar Meter vor dem Strand noch die Sonne ordentlich knallt.

Wir entscheiden uns nach langem Überlegen gegen das Nacktbaden am einsamen Strand.

Und fotografieren lieber die seltenen Seehunde.

Melanie probiert die Designermöbel am Strand. Wir packen ein Surfbrett ein und machen uns zurück auf den Weg in die Sonne.

Auf der Fahr zurück in den westlichen Olympic National Park überfahren wir noch schnell zwei süße Rehkitze, die ihre Mutter suchen. Wir fahren drei mal drüber und packen sie in den Kofferraum.

Im Hoh Rainforest ist es recht trocken. Es gibt nur ein paar Miniwanderwege.

Die Bäume haben sich für uns in Schale geworfen und tragen ihr bestes Moos.


Wir wandern noch etwas weiter und verlassen den eigentlichen Wanderpfad und die Touristengruppen. Wir nehmen noch ein Sonnenbad im weichen Pudersandstrand.

Frank wagt sich mit seinem beeindruckenden Imponiergehabe weit hinaus über den Abhang eines tiefen Talles in dem ein reisender Fluss tobt. Er hofft wieder mal auf leichtes Spiel im Zelt...


...doch Melanie hat plötzlich Migräne...

...und versucht sich mit einem tarnfarbenem Tuch unsichtbar zu machen. Frank zündet ein kleines Lagerfeuer an, was selbst von der ISS gut zu sehen ist.


Wir stehen früh auf. Selbst in 10 km Richtung Nationalpark-Ausgang ist noch alles in den Rauch unseres Lagerfeuers gehüllt.

Durch den Rauch kommen wir nah an die wilden Tiere des Waldes heran. Melanie schießt uns ein paar Kühe zum Frühstück.

Lecker!

Die Sonne kommt raus! Wir müssen sehen das wir wieder an den Strand kommen.


Und da ist auch schon die Wettergrenze zu sehen! Jetzt kann es nicht mehr weit zum warmen Meer sein.

Schnell nochmal unseren rauchenden Wald fotografieren und dann weiter zu den Twilight - Vampiren

Noch kein Mensch oder Vampir zu sehen. Nicht mal Bella beim morgendlichen Joggen.

Forks ist ein prächtiges Städtchen! Vermutlich. Man kann nicht weit sehen.

War das gerade ein Bumper oder hab ich Bella erwischt?

Jetzt knurrt uns wieder der Magen!

Wir sind jetzt schon ganz in der Nähe der Werwölfe. Es ist zufällig gerade wieder nebelig.

Man kann die Berge von Pandora sehen!

es gibt etwas Feuerholz am Strand.

Es sind angenehme nasskalte 5 Grad am Strand. Frank denkt über das nächste Lagerfeuer nach.

Es ist gerade Ebbe! An Wasser UND Sonne! Melanie freut sich trotzdem auf das Tide pooling!

Die ersten Seesterne!

Seestern an Auster! Lecker!

Ein besonders prächtiges Exemplar rollte geraden einen Felsen zurück ins Meer.

Jeder Seestern bekommt einen Namen und ein eigenes Foto. Oder besser zwei!

Colani Möbel direkt am Strand.

La Push! Der erste Werwolf sitzt direkt auf der Hauptstrasse.

Vorsicht! Indianergebiet! Frank hat ja "Winnetou" gelesen, also kann uns nix passieren.

Das Sehenswerteste an La Push: Ein junger Weißkopfseeadler der noch keinen weißen Kopf hat.

Frank schleicht sich bis auf 5 cm heran und hält die Kamera weit weg, damit der kleine Vogel noch ins Bild passt.

Wir fahren weiter nordöstlich und schlagen uns wieder Richtung Nationalparkseingang.


Diesmal fahren wir von Norden über Port Angeles in den Park. Links sieht man das Meer zwischen Washington und Kanada. In der Mitte Mount Baker.

Es ist wieder traumhaftes Wetter. Die Bergwiesen blühen und man sieht frischen ungebratenen Rehbraten.

Ein Reh hat es auf unsere Muffins abgesehen.

Überhaupt sind wir nicht mehr alleine sobald wir unser Essen rausholen.

Dieser Storch will mit unsere Gallone Milch davon fliegen.

Hier haben auch die reicheren Indianer gelebt, die sich jede Menge Farbe leisten konnten.

Wir entscheiden uns Richtung Hurrican Ridge zu wandern.

Wir verlassen den den Wanderweg um nicht ständig überholen zu müssen.

Und sind sofort fast allein. Ganz hinten ist Hurrican Hill zu sehen.

Melanie lockt fliegen in ihre Achselhöhlen, die wir dann beim wandern knabbern.

Melanie gibt Stoff, denn sie glaubt ein Kokainfeld in der Ferne gesehen zu haben.

Tatsächlich! So viel Schnee!

Ich bekomme auch etwas ab!

Es geht zurück durch die tolle Landschaft Richtung Parkplatz.
Die Wiesen sind voller buntem Unkraut.

Hier möchste man gern eine Hummel sein und sich den Bauch vollschlagen.

Auf dem Weg hinab zur Küste: Blick auf den Mount Baker.

Unser Ziel für heute: am Beginn der Landzunge gibt es ein "Wildlife Refuge". Dort wollen wir uns Zelt aufbauen.


Wir sichern uns den letzten und schönsten Zeltplatz und fahren schnell zum Eingang des Wildlife Refuge um noch eine Wanderung zu machen und ein paar schöne Bilder von den Tieren zu machen. Man muss nochmal extra 3$ abdrücken. Ich frage die nette Dame was es alles zu sehen gibt und ob sie einen guten Tipp hat was man am besten machen soll um gute Bilder zu bekommen, denn es ist ja schon recht spät. Sie antwortet Prompt: "Also die Toilletten sind dort drüben und dort kommt man zur Bucht.". Ich bin mir einen Moment unsicher, ob sie mich veralbern will. Sie grinst auch so komisch. Ich versuchs nochmal: "welche Tiere kann man hier sehen?". Sie überlegt kurz: "also einige Leute haben gesagt, sie glauben was im Wasser gesehen zu haben. Das könnten Quallen gewesen sein." Ich bin mir jetzt sicher das sie mich veralbern will und mache mit: "Ich hab mir extra eine neue Kamera gekauft um die Vögel hier zu fotografieren!". Die ältere Dame sieht jetzt zum ersten Mal das ich die ganze Zeit betont mit dem 200mm Objektiv vor ihren Augen rumfuchtel. "Oh, dass ist ja ein riesiges Objektiv! Damit kannst Du bestimmt bis nach Alaska gucken, denn dort sind die Wildgänse jetzt!". Wir lachen. Mir ist eigentlich nicht zum lachen.

Der Strand sieht in Richtung Westen interessanter aus, aber wir sollen ja die Sandbank entlang wandern bis zum Leuchtturm.

Blick auf die innere Seite der langgezogenen Sandbank. Das ist die Seite, auf der man nicht wandern darf, damit sich die Tiere zurückziehen können. Es ist kein Leben zu sehen, nicht mal eine Qualle. Der Leuturm ist kaum zu sehen, so weit weg ist der. Wir brechen den versuch dort hin zu laufen nach ein paar Metern ab und sind froh uns nicht dabei schon sämtliche Bänder und Knöchel zerlegt zu haben. Es liegen zu viele Steine auf der erlaubten Seite.


Wir schauen uns den Sonnenuntergang dann doch lieber von der Steilküste aus an.

Das erste Mal das es nicht nebelig ist am Meer.

Der einzig freie Zeltplatz war der schönste des Campingplatzes. Glück gehabt.

Beam uns rüber, Scotty!

Zum Frühstück gibt es heute mal Rehbraten.

Der Eingang zum National Wildlife Refuge - ohne Wildlife dahinter.

Wir müssen zurück nach Süden. Wir vermeiden die Autobahn und entdecken nur zufällig einen Viewpoint, für den man die asphaltierte Strasse für 3 Meilen verlassen muss.

Die scheinbar extra für den Aussichtspunkt angelegte Lichtung ist voller Libellen.

Ein perfekter Platz um ein paar Muffins zu essen. Irgendwann kommen zwei Männer und fragen uns und zwei andere Besucher ob sie was dagegen haetten, ihre Asche hier auszukippen, das wäre Familientradition. Wir nicken erstmal und überlegen was das heißen soll. Plötzlich holt einer ne Urne raus und klettert über den Zaun. Wir schlucken schnell den letzten Bissen runter und machen das wir wegkommen.

Mount Baker.

Wir schaffen es weiter uns ohne die Autobahn nach Süden zu schlagen und kommen an überfahrenen Rehen und Motorradfahrern vorbei. Die meisten Dörfer sind eher langweilig, werben aber alle mit dem Krabbenfang. Die Leute sind auch über fleißig dabei irgendwas am Strand auszubuddeln.

Kurz bevor wir Washington verlassen finden wir noch eine schöne Picknickstelle an einem kleinen Stausee. Die Bilder davon finde ich hoffentlich noch. Danach ist unsere Mission beendet. Das vor 5 Tagen geholte Auto ist völlig verdreckt.

1 Kommentar:

  1. ... herrlich ... könnte mich über Eure Blogs immer wegschmeißen. Erstklassige Teamarbeit - macht weiter so! ... und lasst Euch die Achselhöhlenfliegen schmecken :-)
    Stephan

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